Baugenossenschaft Neumarkt eG und WVG Wohnbau- und Verwaltungsges. Neumarkt  mbH

 



Historie
Die Baugenossenschaft Neumarkt eG wurde im Oktober 1919 gegründet als
„Gemeinnützige Baugenossenschaft Neumarkt eGmbH“

20 beherzte Personen, hauptsächlich Arbeiter, Angestellte und kleinere Beamte gründeten das Unternehmen. Der erste Weltkrieg 1914/1918 war zu Ende. Es war eine Zeit des Hungers, der Arbeitslosigkeit und einer extremen Wohnungsnot. Die bayer. Monarchie wurde beendet - unser demokratischer Freistaat (Räterepublik) war im Entstehen. Auch in Neumarkt wurde ein "Arbeiterrat" ins Leben gerufen.
Mehr aus der Not heraus als aus genossenschaftlichem Idealismus - um für sich und ihre Familien preislich erschwinglichen Wohnraum zu schaffen - wurde das Gründungsstatut aufgestellt.
Gegenstand des Unternehmens war der Bau und die Erwerbung und Betreuung von Kleinwohnungen für die Mitglieder der Genossenschaft zu angemessenen Preisen im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung.

Folgende Männer gründeten das Unternehmen:

Würsching Georg, Weinbergerstraße, Zimmermann,
Roith Josef, Bürgerspital, Benefiziat,
Christophel Lorenz, Weinbergerstr., Fabrikarbeiter,
Milchmeier Franz, Weinbergerstr., städt.Arbeiter,
Seitz Michael, Weinbergerstr., Bierbrauer,
Falk Johann, Stroberstraße, Postsekretär,
Eichinger Karl, Stroberstraße, Postinspektor,
Vogelsang Karl, Stroberstraße, Postinspektor,
Pollety Karl, Stroberstraße, Postinspektor,
Haller Johann, Bahnhofstraße, Bahnverwalter,
Häußler Heinrich, Weinbergerstr., Oberpostschaffner,
Rippl Max, Weinbergerstr., Eisenbahngehilfe,
Silberhorn Georg, Stroberstraße, Oberpostschaffner,
Boegl Michael, Oberer Markt, Buchdrucker,
Mösl Franz Xaver, Weinbergerstr., Zimmermeister,
Hoffmann Johann, Weinbergerstr., Amtsanwalt,
Althammer Heinrich, Adlergasse, Hausmeister,
Graser Johann, Pulverturmgasse, Eisenbahngehilfe,
Hofmeier Josef, Löwenstraße, Bahnsekretär,
Mathes Karl, Nürnberg, Arbeiter

Das Eintrittsgeld betrug damals 5,-- Mark, der Genossenschaftsanteil und die damals noch gültige Haftsumme jeweils 200,-- Mark.

1921 wurden die ersten Baumaßnahmen eingeleitet:
Einfamilienwohnhäuser Stroberstraße 8 bis 16 und
Mehrfam.-Wohnhaus Weinbergerstraße 21-23
Bis zum Kriegsbeginn 1939 waren 39 Häuser mit 174 Mieteinheiten errichtet.

Anfänglich bestanden in Neumarkt zwei Genossenschaften, nämlich die "Siedlungs- und Baugenossenschaft Neumarkt OPf." und die bisher beschriebene Genossenschaft. Beide Unternehmen verfolgten das gleiche Ziel. Im Jahre 1942 wurden beide Genossenschaften im Zuge der "Gleichschaltung" , d h. auf Druck der damaligen nationalistischen Herrschaft fusioniert/verschmolzen.
Als Ende des zweiten Weltkriegs die Stadt Neumarkt fast völlig in Schutt und Asche lag, blieben die Gebäude der Genossenschaft von der Feuersbrunst verschont. Dies war auch ein Segen für die Stadt Neumarkt. Durch noch engeres Zusammenrücken der Mieter konnten viele Neumarkter wenigstens bis zum Wiederaufbau ihrer Ruinen ein vorübergehendes Zuhause finden.
Die weitere Bautätigkeit innerhalb der Genossenschaft wurde fortgeführt, als im Jahre 1949 von staatswegen der Wiederaufbau der Stadt Neumarkt begann.
Heute verfügt die Baugenossenschaft Neumarkt eG über ca. 80 Häuser mit rund 370 Wohnungen, eine Tochtergesellschaft mit zwei Miethäusern incl. zwei Gaststätten ("Friedensburg" und "Schweningerhof" ) und eines Bürogebäudes, sowie 62 Garagen und zwei Tiefgaragen mit 73 Stellplätzen.
Die Baugenossenschaft zählt etwa 600 Mitglieder, von denen ca. die Hälfte zusammen mit ihren Familien Wohnungen und Häuser der Genossenschaft bewohnen.
Mit einem Modernisierungs- und Instandhaltungshaushalt von mind.  750 T€ pro Jahr sind wir bemüht, unseren Mitgliedern weiterhin moderne, zeitgemäße und möglichst preisgünstige Wohnungen dauerhaft zur Verfügung zu stellen.
Als Auftraggeber im Baugewerbe leistet die Genossenschaft in der Vergangenheit und auch in Zukunft einen erheblichen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der heimischen Wirtschaft.